Historisches Portrait: Sklav:innenhandel auf Kap Verde

Veröffentlicht am 7. August 2025 um 17:32

Allgemeines

Die Kapverden, eine Inselgruppe etwa 500 Kilometer von der afrikanischen Westküste entfernt, bestehen aus etwa zehn Einzelinseln und sind bekannt für lange Sandstrände und ganzjährig warmes Wetter. Die Strände bieten Gelegenheit für Schildkröten ihre Eier zu legen, im Atlantik schwimmen die unterschiedlichsten Fischarten und das Land besteht aus Vulkanerde und Sanddünen. Die größte Insel ist Santiago, sie beherbergt die kapverdische Hauptstadt Praia. Es sind jedoch nicht alle Inseln bewohnt. Nach heutigem Kenntnisstand gab es keine menschlichen Bewohner:innen auf den Atlantikinseln bis sie im Jahr 1456 von Portugal kolonialisiert wurden. Heute leben, laut dem dortigen Amt für Statistik etwa 460.000 Einwohner auf Cabo Verde.

Fotos: AKG. Die Bilder zeigen Boa Vista.

Historischer Hintergrund

Im Jahr 1461 wurde die erste portugiesische Siedlung auf der Insel Santiago gegründet. Etwa 500 Jahre später, im Jahr 1975 erreichten die Kapverden ihre politische Unabhängigkeit. Noch bis ins Jahr 1974 schickte Portugal Kriminelle auf die Kapverden, so dass 1936 ein Gefängnis erbaut wurde, welches ebenfalls als Konzentrationslager genutzt wurde und heute als Museum zu besichtigen ist (IPC 2020; Cape Verdean Museum 2025).

Sklav:innenhandel

Aufgrund ihrer geografischen Position boten die Kapverden zur Zeit der Kolonialisierung Amerikas eine letzte Anlaufstelle, um Schiffe vor der Atlantiküberquerung neu zu beladen. Vom afrikanischen Kontinent entführte Menschen wurden als Arbeitskräfte auf den Inseln und in den Amerikas eingesetzt. Die Kapverden wurden aufgrund ihrer Lage zu einem Zentrum des Sklav:innenhandels. So erhielt Santiago im Jahr 1472 das Recht Sklav:innen zu halten. Etwa vierzig Jahre später wurden 30 Sklav:innen und 160 Siedler:innen in Santiago gezählt. Im Jahr 1580 waren es 14.000 Sklav:innen und 2.000 freie Menschen. Die Sklaverei auf Kap Verde wurde im Jahr 1887 abgeschafft, nachdem es 1853 bereits zu einem Aufstand der dortigen Sklav:innen gekommen war (Cape Verdean Museum 2025).

Fotos: AKG. Die Bilder zeigen Boa Vista.

Heutige Situation

Mittlerweile hat sich auf Kap Verde der Tourismus eingefunden, hier insbesondere auf den Inseln Sal und Boa Vista. Heute ist der Inselstaat eine parlamentarische Republik, die laut Freedom House mit 92 von 100 Punkten als frei gilt. Der Zugang zu Rechtsstaatlichkeit ist jedoch eingeschränkt und die Kriminalitätsrate hoch. Das Auswärtige Amt betrachtet die innenpolitische Lage als ruhig (Stand Juni 2025). -AKG